Irgendwann Anfang der Neunziger in Nizza.
An der Cote konnte ich mich
schon immer sehr gut
entspannen.
Sylt und die Cote: viele Jahre
lang war ich dort jedes Jahr.
Das ist ein bisschen wenig, um die ganze Welt kennenzulernen. Aber immerhin!
"Das Grab der Klara Liebe" ist mein vorletztes Manuskript, das vor dem "Pfauenauge" entstand. Mein Ziel war es sprachlich Dichte entstehen zu lassen, die dem Leser
nachempfinden lässt, was Irina Hartmann und Harald Mann fühlen. Der Roman spielt bewusst mit moralischen Normen und Konflikten mit der Erotik. Ein wunderbar optisch wie geschmacklich komponiertes
Essen kann erotisch sein, weil es Anziehung auf die Sinne ausübt. Das Gleiche gilt die Architektur eines Hauses, mit dem man sofort verschmelzen würde, weil es so anziehend erscheint, darin zu
wohnen. Diese Anziehung übertragen auf Menschen muss nicht, aber kann eine Erfüllung im Sex finden. Bei sehr vielen Menschen findet sie ihre Erfüllung im Sex. Sex kann eine Spielart von Liebe
sein, muss er aber nicht. Wenn aber Liebe im Spiel ist, dann ist die isolierte Betrachtung von Sex zu Recht schwierig, sie ist ein Problem.
In diesem Minenfeld menschlicher Gefühle befindet sich Harald Mann, Verleger, Ende vierzig. Seine Frau hat gekündigt! Sie kann keinen Sex mehr mit ihm haben, Grund unbekannt, und das ist für ihn erst Mal eine richtige Ansage! Harald bleibt bei seiner Frau, weil er ein Kind mit ihr hat. Aber er kann über das Problem mit ihr nicht reden oder sie mit ihm nicht.
Zunächst, als er seinen Verlag als "Start-up" gegründet hat, glaubt er ohne köperliche Befriedigung -was für ein schnöder Begriff für ein eigentlich so schönes Bedürfnis unter Menschen- auskommen zu können. Doch er bemerkt sehr bald, dass er es nicht kann.
Der Roman verzichtet bewusst auf jede Anspielung "anstössiger Begriffe", nicht ein einziges Mal wird der Leser den Begriff "Sex" finden. Allein die Beschreibung von
Anziehung und Abstossung macht die Kraft dieses Romans aus.
Irina Hartmann ist seit kurzem Verlagssekretärin in Harald Manns Verlag. Eines Tages bekommt Harald Mann Damenbesuch in seinem Büro.
Irina ist empört, als sie merkt, dass der Besuch eine Escortdame ist.
Da öffnet Harald den Vorhang vor seinem Leben und gewährt Irina tiefe Einblicke in seine verzweifelte Situation, denn die Erotik in seiner aussichtslosen Ehe hat er
längst begraben. Irina hört Harald zu und wird zu seiner Ratgeberin. Sie lernt in den nächtlichen Gesprächen sehr viel über ihre Beziehung zu ihrem Mann. Beide werden am Ende sehr viel über die
Macht der Erotik gelernt haben....
Harald Mann hat sogar ein Grab für die Liebe zu seiner Frau gefunden, das Grab der Anna Liebe.
Noch weiß Harald Mann jedoch nicht, dass es mit dem Grab noch viel mehr auf sich hat und sich in ihrem Grab die Lösung seines Problems verbirgt.....